Vom Abenteuer der Begegnung
„Ich habe viele Leute in Europa getroffen, ich bin sogar mir selbst begegnet.“ (James Baldwin)
Unsere Spanischlerner ab Klasse 8 wollen ihre neuen Sprachkenntnisse im realen Leben erproben und erweitern. Dies war für uns Lehrer der Antrieb 2014 einen Austausch mit einer spanischen Schule ins Leben zu rufen.
Seitdem waren schon zahlreiche Marienschüler/innen neugierig und mutig genug, an unserem Schüleraustausch mit dem Colegio Helios in Valencia teilzunehmen, zehn Tage bei ihrem spanischen Partner und seiner Familie zu verbringen und sich komplett in dessen Alltag zu stürzen. Eine große Umstellung, denn das bedeutet auch bis nachmittags in die Schule zu gehen, um 22 Uhr warm und üppig zu Abend zu essen oder bei der Familienfeier mit Begrüßungs- und Verabschiedungsküssen überhäuft zu werden. Klingt anders als im Urlaub? – Gut so!
Eine Fremdsprache ist mehr als ein theoretisches System aus Zeichen, Lauten und Regeln. Sie ist Teil einer Kultur. Neben dem Spracherwerb sollen die Teilnehmer beim Schüleraustausch einer neuen Kultur begegnen, die Mentalität ihrer Menschen erleben und dadurch auch mit einem neuen Blickwinkel die Gegebenheiten des eigenen Landes reflektieren.
Eine solche Herausforderung ist nicht immer einfach, dafür aber eine umso wertvollere Erfahrung in der individuellen Entwicklung eines jungen Menschen. Einerseits trägt sie dazu bei, sich selbst besser kennenzulernen, sich selbst zu begegnen. Andererseits werden Werte wie Solidarität, Toleranz und Offenheit ggü. Neuem gefördert. Viele unserer Schüler/innen fanden durch den Austausch neue Kontakte, manche auch neue Freunde und wir durften sogar schon Besucher aus Valencia auf unserem Abiball begrüßen.
Bei dem sonntäglichen Strandspaziergang vor der Paella mit der Gastfamilie kam dann übrigens doch immer ein bisschen Urlaubsstimmung auf. Denn so verbringen tatsächlich viele Valencianer ihren Sonntag.